Anny Hartmann entlarvt Klimalügen mit Humor
Politisches Kabarett mit Anny Hartmann, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal half. Jetzt rechnete sie mit dem Kapitalismus ab.
Ausgerechnet am Osterfest ließen sich 250 Gäste im ausverkauften Lantershofener Winzerverein die Klima-Leviten lesen. Auf der Kulturlant-Bühne stand die frisch mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnete Anny Hartmann. Bei der Präsentation ihres Programms „Klima-Ballerine“ wolle sie tanzen – und zwar den Mächtigen auf der Nase herum, so die studierte Volkswirtin. Über das Thema der drohenden Klimakatastrophe redete Hartmann, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal auch eine der rund 125.000 freiwilligen Helferinnen war, nur zu gerne. Im ersten Teil ihres zweistündigen Vortrags auf der nur mit Tisch, Stuhl und einem Globus karg ausgestatteten Bühne nahm sie sich gleich neun sogenannte Klimalügen vor. Hartmann ging Themen wie der Wirkung der Klimagase oder der angeblichen CO2-Neutralität von Atomkraft mit Blick auf den Produktionszyklus auf den Grund. Sie widerlegte, dass die Bevölkerung für harte Einschnitte ins tägliche Leben nicht bereit sei und lockerte ihr Programm immer wieder mit dem ein oder anderen Witz auf, wobei ihr besonders flacher Humor zum Ausgleich für das ansonsten anschaulich dargebotene schwierige Thema opportun erschien. Im Publikum erzeugte sie jedenfalls nicht nur jede Menge Lacher, sie hielt auch die Aufmerksamkeit auf ihre eigentlichen Anliegen hoch.
Konkreter wurde es nach der Pause, beispielsweise beim Thema Verkehr. Dass es in Deutschland als einzigem Land mit Autos und ordentlichen Straßen kein Tempolimit gebe, habe wohl mit dem Grundgesetz zu tun: „Die Würde des Rasers ist unantastbar.“ Oder liegt es an der Masse bajuwarischer Verkehrsminister der vergangenen Jahrzehnte, wobei sie dezent hinterfragte, warum ausgerechnet bei einem Verkehrsminister Andy Scheuer der Rücktritt nicht funktioniere. Dass sich nun die FDP um den Verkehr kümmere, toppe das Ganze noch.
Den Politikern, denen der Klimaschutz zu teuer ist, entgegnete sie mit einem Zitat ausgerechnet des ehemaligen Vizechefs der Weltbank, Nicholas Stern: „Jede einzelne Klimaschutzmaßnahme ist billiger als die Folgen des Nichthandelns.“ Klar für Hartmann: Ökostrom sei also nicht zu teuer, sondern fossile Energie dank Subventionen und nicht eingerechneter Folgekosten zu günstig. Wie auch das Fliegen dank dieser Vorgehensweisen zu günstig sei. So zahlten etwa Flughäfen keine Grundsteuer, vom steuerfreien Kerosin ganz zu schweigen. Der Kunde erhalte immer zwei Rechnungen, eine von der Airline oder seinem Energiehändler, die zweite mit der Steuererklärung.
Bleibt noch einmal der Blick auf die Regierungsbank und hier besonders auf die FDP. Der Markt werde es richte, so deren Credo. Zum Unverständnis von Hartmann, der die Rolle der „Splitterpartei FDP“ gehörig aufstieß, bezeichnete sie den Koalitionsvertrag im Bund doch eher als „Gelbe Seiten.“ Und so blieb ein trauriges Fazit: „Der Kapitalismus und das Planetensystem befinden sich im Krieg“, denn der Kapitalismus sei das Grundproblem der Menschheit bei der Rettung des Klimas. Natürlich wegen der Menschen dahinter, die sich hinter ihren Gesetzen und Vorschriften verschanzten: „Menschen haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Menschen verletzen. Bürokraten haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Vorschriften verletzen“, zitierte Hartmann die SPD-Politikerin Regine Hildebrandt, um am Ende festzustellen: „Die Geschichte des Klimawandels ist eine Geschichte voller Missverständnisse.“
Veranstaltungsankündigung
Anny Hartmann – „Klima-Ballerina“ – Politisches Kabarett
Sie müssen keine 17 Jahre alt sein und freitags auf der Straße sitzen, um etwas gegen den Klimawandel zu tun! Wir alle können etwas zur Rettung des Planeten beitragen. Manchmal reicht es schon, ins Kabarett zu gehen und Anny Hartmann zuzuhören.
Die studierte Diplom-Volkswirtin besitzt nämlich das Handwerkszeug, um wirtschaftliche und politische Zusammenhänge erstens analysieren und zweitens amüsant, bissig und leicht nachvollziehbar vermitteln zu können. Ihr Humor ist ansteckend, ihre Haltung inspirierend.
Umweltschutz muss kein Verbotsregime bedeuten, sondern kann unser Leben bereichern. Lassen Sie sich überraschen, wie heiter und kreativ Anny Hartmann mit Lösungsvorschlägen um die Ecke kommt. Da ist garantiert auch was für Sie dabei.
In ihrem neuen Solo „Klima-Ballerina“ tanzt die politische Kabarettistin sogar – und zwar den Mächtigen auf der Nase herum! Das hält jung und macht Hoffnung für die Zukunft.
Wer Anny Hartmann live sieht, kann sich ein paar Semester VWL-Studium ersparen. Und wer sie nicht gesehen hat, hat was verpasst.
Anny Hartmann ist schnörkellos und unangepasst, besitzt einen scharfen Verstand und eine ebenso scharfe Zunge, sie ist inspirierend aktivistisch und erfreulich konstruktiv. Es erwartet Sie ein gelungener Abend voll Humor, Scharfsinn und Schlagfertigkeit! Anny Hartmann regt mit ihren Beiträgen zum Nachdenken an und dennoch gibt es viel zu lachen. So muss Kabarett sein – so versteht sich UnterHALTUNG.
Oder wie Volker Pispers es formuliert: „Anny Hartmann hat verstanden, dass man, um Unterhaltung zu machen, nicht nur Humor braucht, sondern vor allem eine Haltung. Außerdem besitzt sie als Diplomvolkswirtin auch noch Hirn. Sie vereint in Ihrer Person also die drei großen H des Kabaretts: Haltung, Humor, Hirn. Das sollten Sie sich angucken.“