Star-Bassist Helmut Hattler und sein Lieblingsprojekt
Zwei Stunden lang begeisterte der „Kraan-Gründer“ in Lantershofen
Eine lebende Legende der deutschen Musikszene konnte annähernd 200 Fans am Donnerstagabend in Lantershofen erleben. Dort war der mittlerweile 64-jährige Helmut Hattler mit seinem aktuellen Bandprojekt „Hattler“ zu Gast. Er gilt immer noch als einer der besten Bassisten Deutschlands und stellte dies in dem zweistündigen Konzert unter Beweis. Hattler ist den meisten seiner Fans als Bassist der legendären Krautrock-Band „Kraan“ ein Begriff, auch als Kopf von „Tab Two“ feierte er große Erfolge. Voller Stolz verkündete er in Lantershofen, dass sein Projekt „Hattler“ nun auch schon zehn Jahre lang in gleicher Besetzung antritt. Dazu gehören der seitens des Bandleaders als für die Band völlig überqualifiziert bezeichnete Gitarrist Torsten de Winkel, der seit Jahrzehnten an Hattlers Seite spielt, Schlagzeuger Oli Rubow und Fola Dada, die dem Bandpropjekt Hattler ihre markante Stimme gibt. Die vier Schwarzwälder schafften es in Lantershofen, das Publikum, das teilweise aus großer Entfernung angereist war, mit den ersten Takten in ihren Bann zu ziehen. „Hattler“ veranstalteten eine große, zweistündige Party und begeisterten die Fans.
Die Musik, die hinter den Titeln von Hattler steckt, in eines der gängigen Genres zu stecken, ist da eher unmöglich. Eigentlich sei das ja auch gar keine Musik im eigentlichen Sinne, ließ der Bassist von der Bühne herab wissen. Denn Hattler vereint Instrument und Elektronik, alles ist experimentell, aber dennoch äußerst melodisch und tanzbar. Wenn der „Meister“ dann noch seine Bassgitarre bearbeitet, wie andere ein Banjo, sind die Fans verzaubert.
Zwei Dutzend seiner Titel, allesamt kleine musikalische Meisterwerke, brachten „Hattler“ in Lantershofen zu Gehör. Dazu flackerte über der Band eine ausgeklügelte Videoshow. „Die gehört einfach dazu, seit 2008 hat es kein Konzert ohne die Video-Animation gegeben“, so der Starbassist, der sich auf der Bühne dezent im Schatten seiner Sängerin zurückhielt, aber das keineswegs musikalisch. Zu hören waren in Lantershofen übrigens sehr viele Songs, die auch auf dem aktuellen Albus „Live Cuts II“ präsent sind. Titel wie „Dot Competition“, „Nachtstrom“, „Watchagonnado“ oder „Dimitri“ zeigen schon rein äußerlich, hier wartet etwas Besonderes. Musik aus früheren Projekten gab es in den drei Zugaben zu hören. Gitarrist Torsten de Winkel wies schmunzelnd darauf hin, dass schon in den ersten Jahren der Zusammenarbeit mit Hattler das, was man da produzierte, Aufsehen erregte und nicht bei allen Kollegen Zustimmung fand. „Damals kam dann ganz schnell die Jazzpolizei“ unkte de Winkel, um zu poppigem Elektro-Jazz anzusetzen. Zudem brachten Hattler eine unnachahmliche Melange aus coolen Clubsounds, psychedelic Pop und NuJazz zu Gehör. Den Spagat, modernste Elektronik, handgemachte instrumentale Virtuosität und eine großartige Stimme zu einer organischen Einheit zu verbinden, schafften „Hattler“ jedenfalls spielend.
Für den Grafschafter Verein Kulturlant e.V. bedeutete das Konzert auf jeden Fall eine große Ehre. „Einen solchen Star der Szene auf die Grafschaft holen zu können, ist schon etwas ganz Besonderes“, so der Vorsitzende Klaus Dünker.
Veranstaltungsankündigung
Neben seiner Arbeit mit KRAAN, TAB TWO und SIYOU’n’HELL fokussiert Helmut Hattler nun seit über zehn Jahren seine ganze Erfahrung und Leidenschaft auf sein Lieblingsprojekt HATTLER.
Live wird das Repertoire der international erfolgreichen HATTLER-Alben von einer Band umgesetzt, die den Spagat „spielend“ schafft, modernste Elektronik, handgemachte instrumentale Virtuosität und eine großartige Stimme zu einer organischen Einheit zu verbinden. Den Konzertbesucher erwartet eine unnachahmliche Melange aus coolen Clubsounds, psychedelic Pop und NuJazz, die als druckvolle Liveversionen der besten HATTLER Titel zu Gehör gebracht werden: „Wir sind halt eine echte Live-Band und es geht bei den Konzerten immer nur um Musik und Rhythmus.”