Wenn aus den „Working Man“ die „Buure Säu“ werden
Micky Brühl hat sein Fable für Countrymusik in seinen Stimmungsliedern verpackt
Was die kölschen Musiker vor allem im Karneval so auf die Bühne bringen, ist meistens von der Melodie her schon einmal erschienen. Oft ist es Musik aus Irland, Schottland oder den Niederlanden, die mit Texten aus und über die Domstadt neu vertont werden. Nimmt man nun eine Country-Gitarre dazu, klingt es schon ein wenig wie die Mischung aus Kölsch und Country. Ganz so einfach ist es nicht zu erklären, was Sänger Micky Brühl in seinem aktuellen Programm „Landmusik“ auf die Bühne bringt. Im Lantershofener Winzerverein waren Songs aus diesem Programm zu hören. Dabei machte Brühl deutlich, dass er schon immer großer Freund der Countrymusik war und diese auch gerne in seinen Programmen verarbeitet. Wobei: auch die aus den USA importierten Songs sollen ins kölsche übersetzt werden. Und dann wird aus Whitey Shafer’s Hit „All My Ex’s Live in Texas“ eben „All min Ex-Schöss sin uss Nippes.“ Dabei ist Micky Brühl doch einer aus Dellbrück, der seine größten Erfolge mit den Paveiern feierte. Und der schon zu dieser Zeit Melodien aus der ganzen Welt in Kölsche Lieder umwandelte. Am liebsten aber sind ihm Songs aus der Countryszene. Und so wurde aus Travis Tritt’s „Lord Have Mercy on the Working Man“ etwas inhaltlich ganz anderes: „Buure Säu sin Buure Säu.“
Vieles von dem, was Micky Brühl in Lantershofen vortrug, war dem Publikum aus der Paveier-Zeit, aber auch aus der jüngeren Vergangenheit mit der Micky Brühl Band bekannt. Und weil sich der Musiker gerne als Vorsinger betätigt und sich freut, wenn das Publikum mit in seine Songs einstimmt, wurden im Saal Texthefte „Zom Metsinge“ verteilt, ehe Brühl und die geniale Countrymusikerin Jolina Carl auf der Bühne in die Saiten griffen.
Veranstaltungsankündigung
Kölsch trifft Country
Landmusik ? Was ist das? Eigentlich ist Landmusik nicht anderes wie die Übersetzung von Country Music. Aber da wir ja auch alle Deutsch verstehen, ist Landmusik auch voll ok, oder? Schon immer war ich ein großer Fan dieser Musik aus den USA. Meine ersten Vinyl Platten waren damals von John Denver, Jonny Cash oder z.B. Bands wie Alabama.
Die Liebe zu dieser Musik die ich auch mit meinem Bruder und Freunden teile, führte sogar dazu, das die erste Band NACH der Tanzmusik und VOR den Paveiern, Colonia Rangers hieß. Wir versuchten damals vergebens kölsche Country Musik zu machen. Das Experiment ging voll in die Hose. Ich glaube wir waren auch echt nicht gut.
Nach über 35 Jahren im Kölner Karneval habe ich mir nun gedacht, ich könnte es mir erlauben, es nochmal mit der Countrymusik zu versuchen. Quasi nebenbei als Hobby und aus Spaß.
Entstanden oder weitergegangen ist die Sache dann aus Zufall. Mit Erry Stoklosa von den Bläck Fööss habe ich hin und wieder aus Spaß ein paar bekannte Songs ins kölsche übersetzt und Demomäßig aufgenommen.
Da die Nachfrage nach mehr Songs, mehr Konzerten und einer CD immer größer wurde, habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und geschrieben, aufgenommen und und und. Das größte Problem war allerdings, die rechtlichen Freigaben der Musikverlage aus den USA, zu bekommen. Das hat fast 2 Jahre gedauert bis ich die Rechte der Songs bekommen hatte, die ich unbedingt haben wollte.
Mit viel Liebe habe ich nun in meinem Haus und Hof Studio, Meen Music in Pulheim, dieses Album fertig gestellt.
Mit Kölschen Landmusik Grüßen
Micky Brühl