„Lokalderby“ könnte eine Zukunft haben
Erstes Mini-Festival mit regionalen Musikern bei Kulturlant kam gut an
Für den Grafschafter Verein „Kulturlant“ endete am Mittwochabend die Spielzeit 2017/18, der rührige Kulturverein begibt sich nun die Sommerpause. Nachdem bundesweit bekannte Kabarettisten und Musiker im vergangenen halben Jahr auf der Bühne im Lantershofener Winzerverein präsent waren, stand diese nun regionalen Künstlern zur Verfügung. Erstmals, möglicherweise aber nicht zum letzten Mal, fand das Festival „Lokalderby“ statt. Idee und Konzept dazu hatten Gernot „Monty“ Montkowski und Stephan Maria Glöckner erarbeitet, 150 Zuschauer verzichteten bei sommerlichen Temperaturen auf den abendlichen Grillspaß zugunsten der Musik. „Man singt deutsch“ hatte Glöckner das Festival untertitelt und spielte dabei auf den Kult-Spielfilm „Man spricht deutsch“ mit Komiker Gerhard Polt an, der vor 30 Jahren über die Kinoleinwände flimmerte.
Glöckner selbst eröffnete das kleine Festival, lobte den gastgebenden Verein für dessen kulturelles Engagement überschwänglich und griff in bester Singer/Songwriter-Manier zur Gitarre. Glöckners musikalische Wortspiele handelten vom „Chaos im Kopf“ und der Aufforderung „Macht Spiele“ statt Machtspiele. „Ohne jeden Plan“ war der Ahrtaler Musiker entgegen seinem Song keineswegs. Die Titel seiner Stücke kurz und prägnant: „Ziehlos“, „Kür“, „Raum“ oder „Rään.“ In einer gesungenen Persiflage setzte er zudem dem Sting-Song „Englishman in New York“ einen neuen Text auf und sang vom „Kölsche in Düsseldorf.“
„Monti“ durfte mit seinem aktuellen Bandprojekt „Montkowski“ als zweites ran. Was für ein Unterschied. Erst der bedächtige Liedermacher Glöckner, dann der Wirbelwind Montkowski mit dunkler Stimme, die teilweise bedrohlich wirkte. Montkowski brachten allesamt eigens getextete und komponierte Songs zu Gehör. Die Band, bei der neben Sänger „Monty“ noch David Stricker am Bass, Klaus Saal (Gitarre) und Wolli Köhler am Schlagzeug mitwirkten, unterhielt das Publikum rund eine Stunde lang mit klug vertonten Lebenssituationen. „Komm geh“, „Was besseres gibt es nicht“, oder „Und dann“ mit einprägsamen Melodien waren zu hören, das hatte schon eine gewisse Ohrwurm-Qualität.
Die jüngsten und nach der Einschätzung des Publikums auch die Besten kamen zum Schluss: Lampenschirm. Die vier Jungs mit Wurzeln in der Grafschaft haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie musikalisch viel drauf haben. Die Chance, nach dem Nachwuchswettbewerb „Toys2Masters“ eine professionelle CD zu produzieren, packte das Quartett beim Schopfe und ließ das Werk „Lauter Lichter“ entstehen. Songs, die „An dich“, „Keine Spur“ oder „Irgendwas fehlt“ aus dem Album waren in Lantershofen ebenso zu hören, wie gut gecoverte Hits von Westernhagen oder Sportfreunde Stiller. Dem Publikum schien die Mischung der drei Bands zu gefallen, man fühlte sich wohl beim Lokalderby, so dass Stephan Maria Glöckner bereits über eine Fortsetzung mit dem Versuch, ein solches Mini-Festival heimischer Bands zu etablieren, nachdachte.
Veranstaltungsankündigung
LOKALDERBY Festival | Man rockt deutsch
mit Montkowski, Lampenschirm und Stephan Maria Glöckner Solo
Montkowski
Eine Band, die man kennt, stellt sich vor: Vier Köpfe und 12 Jahre Bandgeschichte. Die Liebe zur Musik vereint die Band um Frontmann und Namensgeber Monty (Gernot) Montkowski, Komponist, Texter, Sänger und Gitarrist, David Stricker am Bass, Klaus Saal, Gitarre und Wolli (Wolfgang) Köhler am Schlagzeug. Nach mehr als einem Jahrzehnt, öffnet das Quartett neue musikalische Türen und setzt auf Lieder in der Muttersprache. Direkt, ehrlich, aus dem Leben, mitten ins Herz. Unverkennbar “Montkowski” mit Ohrwurmgarantie. Echte Musik mit Live – Qualität und vier einzigartigen Typen.
Lampenschirm
Die Band Lampenschirm aus dem Kreis Ahrweiler/Köln ist seit 2010 in der Musikszene unterwegs. Neben eigenen deutschsprachigen Songs, die im Bereich Pop/Rock anzusiedeln sind, covert die Band auch Songs aus diesen Genres. Nachdem sie bereits im Jahr 2011 ihre erste EP “Licht an” veröffentlicht hat, erschien am 05. Dezember 2015 das erste eigene Album “Lauter Lichter”. Darauf zu hören ist eine geballte Mischung deutschsprachiger Rock-Pop-Lieder, die von gefühlvollen Balladen bis hin zu mitreißenden und aufregenden Rhythmen reicht.
Stephan Maria Glöckner Solo
Die Umsetzung seiner Ideen war schon immer die große Leidenschaft von Stephan Maria Glöckner. Seine Band ‚menino’ präsentiert seit über 20 Jahren brasilianische Beats und portugiesische Texte aus eigener Feder. Das Kinder-Projekt ‚RingoTingo’ errang Preise und Chart-Platzierungen, er singt Jazz in der Koblenzer Big-Band, schreibt Mundart-Lieder für Kölner Bands, arbeitet für internationale Trance-DJs und moderiert seit 2004 das Koblenzer Horizonte-Festival. Gemeinsame Projekte gab es mit Katja Ebstein, Purple Schulz, Götz Alsmann, dem ‚Fluch der Karibik’-Komponisten Klaus Badelt und den Weather Girls.
Der studierte Grafiker und ausgebildete Musiker und Maler gründete die Werbeagentur shapefruit AG und das Marienthaler Atelier. Sein Musik- und CD-Artwork zeichnet und entwirft er selbst. Für eine Kultur-Idee, die mit Volkswagen realisiert wurde, erhielt er den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Heute singt er sich quer durch sein großes selbstgeschriebenes Repertoire, das von deutschen Songs über Mundart bis zu englischen oder portugiesischen Texten reicht. Hauptsache aussagekräftig, gehaltvoll und melodiös. Seine extrem Sting-ähnliche Stimme lässt die Performance sehr charismatisch klingen.