24.09.16: MARKUS MARIA PROFITLICH

Profitlich hatte mächtig Stress

Top-Comedian gastierte am Samstag in Lantershofen

Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Schwergewicht der deutschen Comedyszene: Markus Maria Profitlich. Am Samstag gastierte der Bonner, der heute in Königswinter lebt, zum Auftakt der neuen Spielzeit beim Grafschafter Verein „Kulturlant e.V.“ in Lantershofen. Die Veranstaltung war seit Monaten ausverkauft, die 230 Besucher hatten einen Heidenspaß.

Karg war es auf der Bühne: ein Stuhl, ein Tisch, darauf ein riesiger Koffer, der auf eine Zaubershow hindeutete. Das war alles, als der ungemein schräg Blockflöte spielende TV-Star den Saal betrat. „Mensch Markus“ hieß die Comedyserie, die ihn bekannt machte. Und nun hatte dieser Markus ein ganz anderes Probleme. Eine Zivilisationskrankheit: Stress. „Schwer im Stress“ war dann auch der Titel des neuen Soloprogramms von Profitlich, der klar machte, welchen Stress man sich denn so alles machen und welchen man bekommen kann. Wortgewandt, und mit gewohnt großer Mimik und Gestik, berichtete er vom Freizeitstress, oder aber vom Stress in der Bundesbahn, wo mittlerweile gutes Benehmen die Ausnahme darstellt. Wer Stress in der Partnerschaft sucht, sollte sich unbedingt zunächst einen Partner zulegen. Und gegen Stress helfen die drei „Me“: Meditation, Medikation – und Metaxa. Und wo baut Markus seinen Stress ab? „In der Kneipe, im Massagesalon oder gar in einer Sekte.“ Irgendwie kam alles durcheinander. Da half dann nur noch Yoga: „Meine Lieblingsfigur ist der liegende Elefant auf dem Sofa“ bekannte Profitlich. Und dabei bereiteten ihm dann die Kinder Stress. Sein Mantra: „Frag die Mama.“

Stress in der Küche sei derweil passé, denn er hat ja einen Thermomix: „Der kocht das Menü von ganz alleine, da hat man auch mal Zeit für andere Dinge. Essen gehen zum Beispiel.“ Und was regt den Comedian noch auf? „Mittelspurfahrer – diese Fleisch gewordenen Tempomaten. Besonders, wenn sie aus der Schweiz kommen.“ Stress bereitet aber auch der Geschenkekauf, besonders der vor Weihnachten. Das sei Krieg, betonte Markus, dem kein originelleres Geschenk zum 90. Geburtstag des Onkels einfiel, als ein Sack Graberde.

Es wurde schon mal ein wenig ruhiger, wenn er Witze übers Alter machte. Derbe Sprüche fehlten auf der Lantershofener Bühne auch nicht. Aber seine Schwester sei ja selber schuld, wenn sie sage: „Deine Witze sind alle unter der Gürtellinie.“ Die Reaktion: „Deine Brüste auch.“ Dennoch blieb „Mensch Markus“ in Lantershofen überwiegend brav, packte alle benötigten Requisiten aus seinem großen Koffer. Wie auch die Bauchrednerpuppe, die Kollege Sascha Grammel ihm geschenkt hatte. Damit wollte er sich auf einem neuen Betätigungsfeld probieren. Zu blöd, dass es eine Pantominenpuppe war. Nach rund zwei Stunden und der detaillierten Darstellung der Erfolge seiner Bastelarbeiten einer luxuriösen Toilette mit Reinigungsfunktionen (was drei Nachbarhunden das Leben kostete), konnte das Publikum dem Comedy-Schwergewicht noch eine Zugabe entlocken, dann war Schluss. Nach der Show gab sich der TV-Star publikumsnah und erfüllte gerne Autogramm- und Fotowünsche. Das war dann stressfrei.

Veranstaltungsankündigung

Schwer im Stress!

Die neue One-Man-Show von Mensch Markus

Stress ist auf dem besten Weg, die Volkskrankheit Nummer eins zu werden. Wir sind von allem und jedem gestresst: vom Job, von der Partnersuche, vom Urlaub mit den Kindern… und nicht zuletzt von unseren vergeblichen Versuchen, etwas gegen den Stress zu tun!

Der Vollblutkomiker Markus Maria Profitlich hält uns in seinem brandneuen Soloprogramm den Spiegel vor und beleuchtet das Phänomen Stress lustvoll von den unterschiedlichsten Seiten – illustriert von haarsträubenden Beispielen aus seinem eigenen Kosmos.

Wie bringt man ein trödelndes Kind pünktlich zur Schule, ohne vor Wut ins Lenkrad zu beißen? Was tun, wenn man im Stau steht und nicht nur der Kragen, sondern auch die Blase bald platzt? Und was ist das passende Last-Minute-Geschenk für den neunzigjährigen Onkel? Ein Duftbäumchen für den Rollator?

Markus lässt Situationen, die wir alle schon mal erlebt haben, mit treffsicherer Komik vor unseren Augen entstehen. Er schlüpft in rasantem Tempo in verschiedenste Rollen, ergründet alltägliche Wahrheiten in witzigen Standups und gibt körperlich alles – zum größten Vergnügen seines Publikums, dass sich auf einen umwerfenden Abend freuen darf.

Aber Vorsicht! Für zwei Stunden sind Ihre Lachmuskeln schwer im Stress!

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