Adonisröschen von Marianne für Gerhard
Maria Volmer begeisterte in Lantershofen mehr als 100 zumeist weibliche Gäste
Mehr als 100 zumeist weibliche Gäste waren am Mittwochabend nach Lantershofen gekommen, wo der Verein Kulturlant e.V. die Kabarettistin Maria Vollmer präsentierte. Die sorgte im Winzerverein für viel Gelächter und erntete dabei auch eine Menge Applaus. Ihr Thema: was passiert, wenn sich diejenigen, die in den wilden 70/80er Jahren groß geworden sind, plötzlich als brave Ehepartner mit zwei Kindern im Reihenhaus in Köln-Nippes wiederfinden? Kann man, oder besser: kann frau die wilde Zeit im neue Familienleben Aufrecht erhalten? Schön wärs, aber es bleibt eher ein Traum. Denn jetzt heißen die Themen anders: „Einkaufserlebnis auf der belebten Neusser Straße“ zum Beispiel, bei dem am Ende die Fashionabteilung des Discounters für die Einkleidung verantwortlich ist. Jetzt heißt es auch: „wer hat den schönsten Garten hinterm Reihenhaus?“ Rollrasen, japanisch, oder doch die eigene Saat, die Maria Vollmer in der Rolle der biederen Marianne mit den gedanklichen Ausflügen in die 70er, bevorzugt. Und deren einzigen Grashalm sie hegt und pflegt, bis auch dieser vom Rollrasen erdrückt wird.
Marianne, die seit dem Jahr 2008 stolze 39 Jahre alt ist, wie sie zumindest sagt, schlüpfte in viele Rollen, drehte vor allem im zweiten Teil ihres Programms „Sex & Drugs im Reihenhaus“ so richtig auf und warf ihre tänzerische und musikalische Ausbildung in die Waagschale. Wohlgemerkt: immer mit dem Siedlungsleben im Kopf.
Den Abgesang für die Schlecker-Märkte spielte sie auf der Blockflöte, der Tagesablauf der stets Wasser trinkenden Heidi Klum wurde tänzerisch dargestellt. Trommelwirbel auf Gieskanne und Kehrblech gab es beim „Nippesser Fruchtbarkeitstanz“ auf die Ohren und aus dem Frühjahrputz wurde der Tanz mit dem Wischmob. Ruhepausen waren Mangelware, Maria Vollmer wirbelte auf der Bühne, was das Zeug hielt. Großartig: die Lektüre aus dem Tagebuch ihres Mannes oder aber die Erzählungen vom Babysitten für des Nachbars „Meerschweinchen mit Zahnspange.“
Klar, dass sich die ihre gute Laune auch schnell auf den „Mitmachbereich“ im Publikum vor der Bühne entlud. Hier hatte es ihr vor allem „Gerhard“ angetan, der an diesem Abend keine Ruhe fand. Zur Belohnung gab es am Ende allerdings auch ein Geschenk für Gerhard, nämlich ein Tütchen „Adonisröschen“ für den eigenen Garten. In den zog sich auch Marianne alias Maria Vollmer nach zwei humorvollen Stunden wieder zurück.