Kneipenwitze im Zehn-Sekunden-Takt
Kulturlant: Comedian Markus Krebs trifft die Lachmuskeln des jungen Publikums
Auftakt nach Maß für den neuen Grafschafter Verein „Kulturlant.“ Nach der ersten Comedy-Veranstaltung im Januar in Leimersdorf war auch das Gastspiel von „Hocker-Rocker“ Markus Krebs am Donnerstag in Lantershofener Winzerverein ausverkauft und vom Programm her ein Volltreffer. Krebs‘ Leben findet eigentlich in der Kneipe statt und eben über dieses Leben berichtete der Duisburger in seinem zweiten Soloprogramm, dass in Lantershofen erst zum siebten Mal zur Aufführung kam. Die Resonanz gab ihm Recht, das Publikum konnte sich über eine Unterbeschäftigung von Zwerchfell und Lachmuskulatur nicht beklagen, denn der bekennende MSV-Duisburg-Fan haute die Kneipen tauglichen Gags beinahe im Zehn-Sekunden-Takt raus. Das Schöne: Krebs kann auch über sich selbst und seine Witze noch herzlich lachen, und so riet er dem Publikum erst einmal: „Genießt die Zeit zwischen den Windeln.“ Er gab unumwunden zu, dass er immer noch Bravo-Leser sei, auch wenn er jetzt schon seit 2008 am Starschnitt von Cindy aus Marzahn sammele. Zwischendurch gab es Zitate aus Krebs‘ neuem Heimatroman „Zu Hause ist, wo der Schlüssel passt.“ Zudem stellte er detailliert jedes einzelne Mitglied seines Kegelclubs anlässlich der nach Boppard geplanten Kegeltour vor, die auf der Reeperbahn endete. Zum Beispiel den, der den Sorgerechtsprozess verlor und nun die Kinder am Hals hat. Oder aber seinen Lieblingskumpel, den „Vollpfosten“, der ein Zielfernrohr für die Gaspistole erfand und jetzt im Knast sitzt, weil er Reinigungs-CD’s gebrannt hat.
Sollte die Kneipe einmal als Witz-Reservoir versagen, hat der Hocker-Rocker schon eine neue Quelle aufgetan: das Publikum wird um seine Lieblingswitze gebeten, die werden Teil des Programms und bewertet. In Lantershofen war es „Regina aus Bad Neuenahr“, der das Publikum den meisten Applaus für ihren Witz spendete.
Markus Krebs war im Übrigen nicht alleine nicht Lantershofen gekommen, im Gepäck hatte er mit Michael Schönen noch einen Kollegen aus Leverkusen, der vor allem für seine Wortakrobatik bekannt ist. Schönen gab zu, Katholik zu sein, aber keinen Gebrauch davon zu machen und bekannte sich außerdem dazu, die Warnhinweise auf seinem Fertiggericht nicht gelesen zu haben: „Schmeckt wie selbst gekocht.“ Schönens viertelstündiger Auftritt passte prima in den Comedy-Abend, in dem Markus Krebs zu gewohnt großer Form auflief. Dass er gerade erst eine komplette Karnevalssession mit rund 150 Auftritten hinter sich hat, merkte man dem Hocker-Rocker zu keiner Zeit an.